Abitur ist nicht alles!
Im Rahmen der Familienmesse Karlsfeld am letzten Oktoberwochenende beschlossen die Mittelstandsunion und der AKS Dachau den Reigen der Veranstaltungen auf der Bühne mit einer Podiumsdiskussion. Das Thema war „Muss denn jeder aufs Gymnasium gehen? Welche Chancen bietet die Berufsausbildung.”
Die Teilnehmer an der Podiumsdikussion hatten ihre Beweggründe für eine andere Ausbildung als das Gymnasium zu besuchen überzeugend dargestellt. Sie zeigten, dass man auch ohne Studium sehr zufrieden und mit Selbstbewusstsein dazu stehen kann.
2 Damen aus dem Finanzbereich betonten die Durchlässigkeit des Schul- und Ausbildungssystems. Sie sahen dies als Vorteil, wenn sie sich weiterbilden möchten, könnten sie es auch später noch.
Auch der junge Bäckergeselle, der gerade eine Ausbildung zum Meister macht, war voll überzeugt von seinem Beruf. Er erzählte voller Begeisterung, dass es auch ohne Studium möglich sei, einen Auslandsaufenthalt in die Ausbildung einzuplanen, so war er beispielsweise ein Jahr in England
Der Kreishandwerksmeister Ulrich Dachs fügte an, dass man den Meister selber bezahlen müsse, während das Studium vom Staat bezahlt werden würde. Dies sei ungerecht, da muss man was machen!
Was auf Seite der Schulen getan werden kann, betonte Helga Schiller, frühere Schulleiterin der Grundschule Dachau Augustenfeld. Die Beratung der Eltern ist maßgebend. Prestigegründe spielen bei vielen eine große Rolle.
Deshalb plädierte sie für die Weiterführung der Lernentwicklungsgespräche anstelle von Zwischenzeugnissen, ab der 1. bis zu 3.Klasse. Für die 4.Klasse gibt es das noch nicht.
Großer Vorteil der LEGs: die Schüler lernen sich selbst einzuschätzen, das wäre sehr wichtig auch in Bezug auf den Übertritt in weiterführende Schulen. 3 Punkte sind dabei wichtig: 1. Arbeitsverhalten (Selbstorganisation), 2. häusliches Umfeld, 3. Intelligenz;
Die Diskussion zeigte, wie wichtig es ist, die Gleichwertigkeit von Ausbildung und Studium in die Köpfe zu bekommen und in der Gesellschaft zu verankern. Auch wer nicht studieren kann oder will hat in unserem sehr durchlässigen Bildungssystem die Möglichkeit, etwas aus seinem Leben zu machen und in seinem Beruf erfolgreich und zufrieden zu sein.