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VBW: Datenschutz in der Schule

Der Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. (vbw) hat eine Stu­die zum The­ma “Digi­ta­le Bil­dung: Lösungs­vor­schlä­ge zum Daten­schutz im Schul­ver­hält­nis” ver­öf­fent­licht (Stu­die als PDF).
Die­se wur­de von Pro­fes­sor Dr. Dirk Heck­mann, Exper­te für Daten­schutz- und Inter­net­recht und Mit­glied des Baye­ri­schen Ver­fas­sungs­ge­richts­hofs, erstellt.
Das Ziel ist, mehr Rechts­si­cher­heit im Schul­sys­tem zu schaffen.

Zen­tra­le Ele­men­te sind dabei

  • die tech­ni­sche Aus­stat­tung der Schulen,
  • die Ent­wick­lung von Hand­lungs­kon­zep­ten für digi­tal gestütz­te Lehr- und Lernprozesse,
  • die medi­en­di­dak­ti­sche und medi­en­er­zie­he­ri­sche Qua­li­fi­zie­rung der Lehrkräfte
  • sowie die Bera­tung und Unter­stüt­zung der Schu­len beim Pro­zess der digi­ta­len Transformation.

Grund­vor­aus­set­zung ist aber, dass digi­ta­le Tech­nik, digi­ta­le Ver­wal­tung, digi­ta­le Bil­dung etc. juris­tisch kon­form ein­ge­setzt wird, d.h. man muss immer die recht­li­chen Vor­ga­ben berück­sich­ti­gen, auch den Datenschutz.

In der Stu­die wer­den bei­spiels­wei­se die Anfor­de­run­gen von Schul­home­pages, von digi­ta­len Schü­ler­kon­ten und die Nut­zung von Lern­platt­for­men bespro­chen. Check­lis­ten zu den The­men hel­fen einem, zu prü­fen, ob man bei­spiels­wei­se alle Vorgaben/Voraussetzungen erfüllt hat, z.B. beim The­ma “Bring Your Own Device” (BYOD):

Vor­aus­set­zun­gen BYOD

  • Frei­wil­li­ges, ergän­zen­des oder obli­ga­to­ri­sches Konzept
  • Jeder Schü­ler muss über ein Gerät verfügen
  • Art. 56 Abs. 5 Satz 1 Bay­EUG muss ange­passt bzw. berück­sich­tigt werden
  • Beach­tung gel­ten­den Datenschutzrechts
  • Rechts­kon­for­me Kon­troll­mög­lich­kei­ten der Schulleitung
  • Beach­tung des Rechts auf infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung von Schü­lern und Lehrern
  • Umfas­sen­de tech­ni­sche Datensicherung

Not­wen­di­ge Nut­zungs­re­ge­lun­gen BYOD

  • Geneh­mi­gung durch Schulleitung
  • Benut­zer­kon­trol­le
  • Zugriffs­kon­trol­le
  • Daten­trä­ger und Spei­cher­kon­trol­le (Ver­schlüs­se­lung)
  • Trans­port­kon­trol­le
  • Ver­füg­bar­keits­kon­trol­le
  • Daten­lö­schung
  • Update­pflicht
  • Pass­wort­pflicht
  • Ver­bot der auto­ma­ti­sier­ten Passwortspeicherung
  • Ver­bot der Nut­zung frem­der Internetzugänge
  • Pflicht zur Nut­zung staat­lich zer­ti­fi­zier­ter Clouds
  • Aus­kunfts­an­spruch

Ins­ge­samt eine sehr gelun­ge­ne Arbeit, die einem in der Schu­le hilft, die Digi­ta­li­sie­rung rechts­kon­form und gemäß dem Daten­schutz durch­zu­füh­ren. Mit Hil­fe der vie­len Links las­sen sich schnell ent­spre­chen­de Geset­zes­text oder wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­ti­on fin­den. Die Stu­die ist ein Muss in der Schule.

Kopf­bild: pix­a­bay JanBaby

Region und Bildung: Mythos Stand — Land -> Schüler auf dem Land sind deutlich überlegen!

Der vbw (Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e.V.) hat ein Gut­ach­ten (Down­load als PDF) erstel­len las­sen, wel­ches die Unter­schie­de in den Bil­dungs­chan­cen im Ver­hält­nis Stadt — Land dar­stellt und wel­chen Ein­fluss der Wohn­ort auf die gesell­schaft­li­che und beruf­li­che Teil­ha­be der Men­schen hat. Die Wis­sen­schaft­li­che Koor­di­na­ti­on hat dabei Prof. Dr. Dr. h. c. Die­ter Len­zen, Uni­ver­si­tät Ham­burg, Vor­sit­zen­der des Akti­ons­rats Bildung.

Das gemein­te und in Vor­ur­tei­len ent­hal­te­ne Stadt-Land-Gefäl­le in dem Sin­ne, dass Bil­dung auf dem Lan­de schlech­ter und weni­ger erfolg­reich sei als in der Stadt, ist schlicht falsch. Es ist eher umge­kehrt. Mit ande­ren Wor­ten: Das Land ist ein her­vor­ra­gen­der Bil­dungs­stand­ort für prak­tisch jedes Alter von der frü­hen Kind­heit bis zum Erwach­se­nen­al­ter.” Prof. Die­ter Lenzen

Er kommt zu dem Schluss, dass Schü­ler auf dem Land deut­lich über­le­gen sind.

Es gibt ein Gefäl­le in ver­schie­de­nen Leis­tungs­di­men­sio­nen, das im Sekun­dar­be­reich bis zu einem Schul­jahr aus­macht. Das heißt also, dass die­sel­be Schul­stu­fe auf dem Lan­de die Kennt­nis­se von einem gan­zen Schul­jahr im Vor­aus hat im Ver­gleich zur Stadt.” Prof. Die­ter Lenzen

Auch die Lese­leis­tung von Schü­le­rin­nen und Schü­lern auf dem Land sind teil­wei­se sehr viel bes­ser als in der Stadt.

Dabei wird aber betont, dass es sehr wich­tig ist, dass jede Regi­on für jedes Alter ein gutes Bil­dungs­an­ge­bot bereit­hält: vom Kin­der­gar­ten, über die all­ge­mein­bil­den­den Schu­len, über die beruf­li­chen Schu­len und die Ein­rich­tun­gen zur Erwachsenenbildung.

Aber der Land­kreis Dach­au hat nach einem Bericht des Münch­ner Mer­kur vom 23.04.2019 ein Defi­zit in der Wei­ter­bil­dung: “Der Land­kreis schöpft das Poten­zi­al für Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­men, das er auf Grund­la­ge sei­ner Sozi­al- und Wirt­schafts­struk­tur hät­te, nur zu 77 Pro­zent aus. Bay­ern­weit beträgt die­se Quo­te knapp 100 Prozent.”

Es gibt also noch viel zu tun für die Bil­dung im Land­kreis Dach­au — der AKS will hier­bei ger­ne unterstützen.

Kopf­fo­to: pix­a­bay lil_foot