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Keine Scheindebatte!

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Fast reflex­ar­tig kamen am Mon­tag, den 24.07.23 Ant­wor­ten auf den sinn­vol­len Vor­schlag des Minis­ter­prä­si­den­ten Söders, ver­pflich­ten­de Sprach­tests an den Grund­schu­len ein­zu­füh­ren.1Zum Schul­jahr 2024/25 sol­len nach dem Wil­len des baye­ri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Kin­der im Frei­staat vor der Ein­schu­lung zum ver­pflich­ten­den Sprach­test. Mäd­chen und Buben mit zu gro­ßen Deutsch­de­fi­zi­ten sol­len dann nicht in die ers­te Klas­se kom­men, son­dern ein “ver­pflich­ten­des Vor­schul-Kita-Jahr” absolvieren.

Das Wort Ver­pflich­tung wur­de über­se­hen, bei den belie­big in die Run­de gewor­fe­nen Ant­wor­ten der Oppo­si­ti­on.  Man will kei­ne Aus­gren­zung, jeder darf mitmachen.
Selt­sam ist doch: Beim Fuß­ball wür­de kei­ner auf die Idee kom­men, dem Trai­ner Fuß­bal­ler in der Band­brei­te Regio­nal­li­ga bis Bun­des­li­ga 1 in die Grup­pe zu packen, mit dem Ziel, alle gleich gut zu för­dern. Hier akzep­tiert man Ein­stu­fun­gen und die Tat­sa­che, dass der Trai­ner gleich­wer­ti­ge Kon­di­ti­ons­le­vels oder Kom­pe­ten­zen braucht, auf denen er sein Trai­ning abstimmt.

Die Schu­le soll das Gegen­teil tun und sich in Rich­tung brei­ar­ti­ger Gesamt­schu­le ent­wi­ckeln. Dass es aber dem ein­zel­nen Kind ohne Deutsch­kennt­nis­se nichts nützt, wenn es ver­ges­sen als 28. Kind in der Ecke sitzt und kei­ne För­de­rung erfährt, bleibt unbe­ach­tet. Haupt­sa­che, der öffent­li­che Schein gilt gewahrt.

Dies gilt es der Grü­nen-Bil­dungs­exper­tin im Land­tag, Gabrie­le Trie­bel zu ant­wor­ten, die es grund­sätz­lich für ver­nünf­ti­ger hält, wenn Kin­der mit Sprach­de­fi­zi­ten regu­lä­re Klas­sen besu­chen und “nur stun­den­wei­se für den Sprach­un­ter­richt her­aus­ge­nom­men wer­den”. Frau Trie­bel ver­gisst aber hier den Fak­tor, der für eine homo­ge­ne Bezugs­grup­pe von Vor­teil ist. Han­delt es sich um einen gerin­gen Migra­ti­ons­an­teil, mag die­ser Vor­satz ja stim­men. Doch wahr ist, dass eine Lehr­kraft der ers­ten Klas­se schon wahr­lich vie­le Auf­ga­ben mit der Unter­wei­sung im Lesen, Schrei­ben und Rech­nen zu über­neh­men hat und nicht noch auch noch den kom­plet­ten Sprach­un­ter­richt über­neh­men kann, der im Eltern­haus auf­grund Zuwan­de­rung nicht geleis­tet wer­den konnte.

Bei einem Migra­ti­ons­an­teil von 30% sieht die Sache näm­lich schon anders aus. Nicht zu ver­ges­sen Brenn­punkt­stand­or­te, an denen der Anteil ein viel höhe­rer ist.

Ver­ges­sen bleibt auch die Tat­sa­che, dass auf­grund Coro­na vie­le Kin­der mit Migra­ti­ons­hin­ter­grund gar nicht in der Kita waren, weil sie gar kei­nen Platz bekom­men haben. Die­sen „hart umkämpf­ten Platz“ haben sich die deut­schen Eltern für ihre Kin­der gesichert.

Neu ist, dass die­sen Ein­stu­fungs­tests (Sprach­tests) auch Kon­se­quen­zen fol­gen müssen.

Sprach-Kitas, in denen die­se Kin­der dann so geför­dert wer­den, dass ihnen der Anschluss leicht­fällt. Jeder, der ein­mal eine frem­de Spra­che gelernt hat, weiß, dass es wenig bringt, wenn die Anfor­de­run­gen einer ande­ren Spra­che zu hoch über den eige­nen Kom­pe­ten­zen lie­gen.2Heck­hausen, Ent­wick­lungs­li­ni­en der Moti­va­ti­ons­for­schung, März 2018. Sprin­ger Ver­lag. Und das Kind sich qua­si im Sprach­bad nach vor­ne kämp­fen muss, um über­haupt zurecht zu kom­men. Schö­ne Chancen!

Sprach­tests? Machen wir schon?

Nein. Nicht ver­pflich­tend und ohne Kon­se­quen­zen.3Pia­zo­lo: “Das machen wir schon“. Pia­zo­lo betont, es gebe jetzt schon sogar meh­re­re Sprach­stand-Fest­stel­lun­gen bei Kin­dern, bei­spiels­wei­se bei der Schul­ein­gangs­un­ter­su­chung und bei der Schul­ein­schrei­bung. Auch ver­fü­ge der Frei­staat über ein “sehr dif­fe­ren­zier­tes” För­der­sys­tem. “Es wer­den schon sehr vie­le Kin­der — es sind über 30.000, wenn ich das rich­tig im Kopf habe — schon vor der Schu­le zusätz­lich im Vor­kurs Deutsch ent­spre­chend sprach­lich getrimmt.” Was jetzt vor­ge­schla­gen wor­den sei, “das machen wir schon”, ver­si­chert Piazolo.
Wie sieht die jet­zi­ge Rege­lung aus?

Bei „spe­zi­el­lem“ För­der­be­darf ist ein Vor­kurs anzu­ra­ten. Eine Ver­pflich­tung besteht jedoch nicht.4sie­he KWMBl 2010 S. 274, KMBek vom 23.7.2010) Und die Grund­schu­le kann ein Kind nach Art. 37a (3) Bay­EUG von der Auf­nah­me in die Schu­le zurück­stel­len und im nächs­ten Schul­jahr zum Besuch eines Kin­der­gar­tens mit inte­grier­tem Vor­kurs ver­pflich­ten, wenn es weder einen Kin­der­gar­ten noch einen Vor­kurs besucht hat und im Rah­men der Schul­an­mel­dung fest­ge­stellt wird, dass es nicht über die not­wen­di­gen Deutsch­kennt­nis­se verfügt.

Die­se „Kann-Lösung“ wür­de jetzt zu einer „Muss- Lösung“ wer­den. Was sinn­voll ist.

Denn bis­lang wur­den Kin­der ohne aus­rei­chen­de Deutsch­kennt­nis­se oft erst nur ab der 3. Klas­se einer Deutsch­klas­se zuge­wie­sen. Und auch nur dann, wenn der Stand­ort für das Grund­schul­kind nicht zu weit ent­fernt war. Denn Fahr­we­ge und Fahr­kos­ten woll­te man vermeiden.

Das sieht auch SPD-Bil­dungs­exper­tin Simo­ne Stroh­mayr so: “Geman­gelt hat es an den Kon­se­quen­zen, die aus die­sen Sprach­tests resul­tiert sind…. “Wenn Herr Söder jetzt einen sol­chen Vor­schlag macht, kann ich sagen: schön, end­lich Pro­blem erkannt.” …

Kei­ne Zeit? Jede Schu­le macht Ein­gangs Scree­nings für alle Kin­der. Da wür­de es doch Sinn machen und auch nicht mehr Zeit in Anspruch neh­men, Kin­der mit Sprach­de­fi­zi­ten genau­er anzu­se­hen. Und dann die rich­ti­gen Kon­se­quen­zen zu ziehen.

In der Mit­tel­schu­le sieht es noch viel schlim­mer aus. Da kom­men Kin­der aus so hete­ro­ge­nen Schich­ten zusam­men, dass die Lehr­kraft ihnen beim bes­ten Wil­len nicht gerecht wer­den kann. Kin­der aus dem För­der­schul­be­reich, ohne Deutsch­kennt­nis­se, ohne Alpha­be­ti­sie­rung., mit psy­chi­schen Pro­ble­men, weil sie ab der 8. Klas­se wie­der an der Pflicht­schu­le= Haupt­schu­le auf­ge­nom­men wer­den müssen.

Hier Unter­richt zu machen grenzt an ein Wun­der­ding. Und wenn das nicht hin­haut und die Ver­gleichs­ar­bei­ten oder PISA- Ergeb­nis­se nicht dem gewünsch­ten Ergeb­nis ent­spre­chen, kom­men wohl­fei­le Tipps aus der KMK- Kon­fe­renz, wie die Lehr­kraft den Unter­richt bes­ser machen könnte.

Ja. Der Weg ist rich­tig. Und auch die Kin­der in den ukrai­ni­schen Brü­cken­klas­sen haben fest­ge­stellt, dass ohne Kennt­nis­se der deut­schen Spra­che kei­ne Sprach­emp­feh­lung in die Regel­klas­se erfol­gen kann. Egal wel­cher Schulart.

Das moti­viert, und schafft Anrei­ze, um sich anzu­stren­gen und die Vor­aus­set­zun­gen für einen gelin­gen­den Unter­richt zu schaffen.

Die­ses Kon­zept darf “kein Schnell­schuss” sein, so CSU-Chef Mar­kus Söder nach eige­nem Bekun­den, son­dern ein sorg­fäl­tig erar­bei­te­tes Konzept.

Dass die CSU sich hier­bei auf den Weg macht und Struk­tu­ren für einen funk­tio­nie­ren­den Unter­richt schafft, ver­dient gro­ßes Lob.

Die hilf­lo­sen Äuße­run­gen des Leh­rer­ver­ban­des „Wer soll das machen?“ sind banal. Es ist ein unwe­sent­li­cher Auf­wand, wenn dar­an gekop­pelt ist, dass Sprach­kur­se vor­han­den sein müs­sen. Es ist bis­lang schon Pra­xis, dass die­sen Vor­kurs nicht mehr Lehr­kräf­te, son­dern Sub­sti­tu­te oder Brü­cken­lehr­kräf­te über­neh­men, die seit Coro­na instal­liert wur­den. Und hier soll­te man an Geld nicht sparen.

Dem FDP-Abge­ord­ne­ten Mat­thi­as Fisch­bach, der von einem „Wahl­kampf­gag “spricht, soll­te man ent­geg­nen, er sol­le selbst mal sinn­vol­le Vor­schlä­ge ent­wi­ckeln und das The­ma ange­hen. Gera­de bei dem jet­zi­gen Leh­rer­man­gel gilt es Res­sour­cen sinn­voll ein­zu­set­zen und Fehl­ent­wick­lun­gen ent­ge­gen zu wir­ken. Und für die Zuwan­de­rung der letz­ten Jah­re war ja auch nicht allein die CSU verantwortlich.

Kom­men­tar: Fach­aus­schuss Grund- und Mit­tel­schu­le — Nico­la-Alex­an­dra Lachner

 

Münch­ner Mer­kur vom 29.07.2023:
CSU for­dert Sprach­tests für Schü­ler und Vor­schul­pflicht: „Wer­den das prüfen“
Inte­gra­ti­ons­mi­nis­ter Joa­chim Herr­mann ver­tei­digt die Sprach­test-Plä­ne der CSU – und denkt laut über die Vor­schul­pflicht für Kin­der ohne Deutsch­kennt­nis­se nach.

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Austausch in kleiner Runde

Am Mitt­woch, den 26.07.2023 tra­fen sich eini­ge AKS-Mit­glie­der aus dem BV Ober­bay­ern, KV Dach­au, FA Beruf­li­che Bil­dung und FA Grund- und Mit­tel­schu­le zum gemüt­li­chen Aus­tausch im Klos­ter­wirt Schönbrunn.

Neben einer tol­len Dis­kus­si­on bei lecke­rem Essen sind auch vie­le Ideen für Ver­an­stal­tun­gen entstanden.

Oberbayern: Duales Studium – eine unterschätzte Möglichkeit

Im Rah­men des dies­jäh­ri­gen Schwer­punkts Beruf­li­che Bil­dung des Lan­des­vor­stands des AKS ver­an­stal­te­te der Bezirks­ver­band Ober­bay­ern am 13. März eine Dis­kus­si­ons­run­de zum The­ma Dua­les Stu­di­um. Die Ver­an­stal­tung lief hybrid ab, mit fast 40 Teilnehmern.

Dr. Anz, BMW, Stefanie Hoffmann, MAN

Dr. Anz, BMW, Ste­fa­nie Hoff­mann, MAN

Haupt­red­ner waren Ste­fa­nie Hoff­mann, Aus­bil­de­rin Dua­les Stu­di­um bei MAN, Dr. Chris­toph Anz, Ver­ant­wort­li­cher für Bil­dung bei BMW, Bernd Sibler, Land­rat in Deg­gen­dorf und ehe­ma­li­ger Wis­sen­schafts­mi­nis­ter und die Lan­des­vor­sit­zen­de des AKS und Mit­glied des Bil­dungs­aus­schus­ses, Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL.

Bei­de Fir­men haben gute Erfah­run­gen mit dem Dua­len Stu­di­um. Bei MAN nut­zen die­se Mög­lich­keit momen­tan 42 dua­le Stu­den­ten, wobei das Ver­bund­stu­di­um (Aus­bil­dung und Stu­di­um kom­bi­niert) 2016 zuguns­ten des Stu­di­ums mit ver­tief­ter Pra­xis abge­schafft wur­de. Bei BMW setzt man auf das Ver­bund­stu­di­um, das bereits seit 2011 von durch­schnitt­lich 10–13% der Aus­zu­bil­den­den absol­viert wird.

Carsten Gloyna, AKS-Geschäftsführer, Bernd Sibler, Landrat Deggendorf, Michael Niedermair, Leitung FA Berufliche Bildung, Dr. Eiling-Hütig, MdL

Cars­ten Gloy­na, AKS-Geschäfts­füh­rer, Bernd Sibler, Land­rat Deg­gen­dorf, Micha­el Nie­der­mair, Lei­tung FA Beruf­li­che Bil­dung, Dr. Eiling-Hütig, MdL

Bernd Sibler ver­deut­lich­te, wie anstren­gend die­ser Aus­bil­dungs­weg ist, aber auch wel­che Mög­lich­kei­ten er bie­tet. Man hat das Bes­te aus bei­den Wel­ten, ver­dient von Anfang an Geld, auch wenn der Stu­di­en­teil über­wiegt. Momen­tan beschrei­ten in Bay­ern gera­de mal 8400 jun­ge Men­schen die­sen Weg. Beson­ders im Bereich Pfle­ge und Gesund­heit sieht Sibler hier gro­ßes Poten­ti­al für einen Zuwachs.

Das Pro­blem des Dua­len Stu­di­ums liegt aber an der gerin­gen Bekannt­heit. Hier ist die Berufs­ori­en­tie­rung in den Schu­len, vor allem FOS/BOS und Gym­na­si­en gefor­dert. Ins­be­son­de­re nach einer Aus­bil­dung bie­tet sich ein Stu­di­um mit ver­tief­ter Pra­xis als Auf­stiegs­chan­ce an.

Bei­de Fir­men­ver­tre­ter beton­ten, dass Absol­ven­ten eines Dua­len Stu­di­ums häu­fig im Unter­neh­men schnel­ler auf­stei­gen kön­nen, da sie die Struk­tu­ren und Arbeits­ab­läu­fe bereits ken­nen. Die Kom­bi­na­ti­on mit rei­nen Stu­den­ten von außen hal­ten bei­de Unter­neh­men für ideal.

Ein wei­te­res Pro­blem des Dua­len Stu­di­ums liegt im Akkre­di­tie­rungs­ver­fah­ren. Hoch­schu­len dür­fen oft nicht selbst akkre­di­tie­ren und erken­nen das dua­le Stu­di­um teils nicht mehr als Stu­di­um an. Frau Dr. Eiling-Hütig bat die Unter­neh­mens­ver­tre­ter des­halb um wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen als Argu­men­ta­ti­ons­hil­fen im Wis­sen­schafts­aus­schuss. Herr Sibler will hier eben­falls unter­stüt­zen, denn es darf nicht pas­sie­ren, dass die­se Stel­len wegfallen.

Ein wei­te­rer Punkt, der ins Gewicht fällt, ist die Zusam­men­ar­beit von Unter­neh­men, Berufs­schu­le, Hoch­schu­le und IHK. Hier gibt es Ver­bes­se­rungs­mög­lich­kei­ten, was Leh­rer­bil­dung und Schul­aus­stat­tung anbe­langt. Auch muss für die Schu­len Pla­nungs­si­cher­heit bestehen, dass jedes Jahr eine bestimm­te Min­dest­zahl an Dua­len Stu­den­ten vor­han­den ist, um gewis­se Anschaf­fun­gen oder Schul­neu­bau­ten recht­fer­ti­gen zu kön­nen. In die­sem Zusam­men­hang wur­de auch fest­ge­stellt, dass die Aner­ken­nung der Cre­dits je nach Hoch­schu­le abweicht, dies muss trans­pa­ren­ter werden.

Alle Teil­neh­mer der Dis­kus­si­on waren sich jedoch einig, dass das Dua­le Stu­di­um bes­ser bewor­ben wer­den muss. Es bie­tet eine Mög­lich­keit, bei der Eltern­schaft auch ein Umden­ken zu errei­chen. Zur Zeit wol­len die meis­ten Eltern, dass ihr Kind spä­ter Abitur macht und stu­diert. Wenn ein Kind einer Aka­de­mi­ker­fa­mi­lie eine Aus­bil­dung macht, gilt dies als gesell­schaft­li­cher Abstieg. Dies liegt zum Teil auch an der Bericht­erstat­tung der Medi­en, die in ers­ter Linie Grund­schu­le und Gym­na­si­um the­ma­ti­sie­ren, die ande­ren Schul­ar­ten gehen leer aus.

Bei­de Unter­neh­mens­ver­tre­ter beton­ten die Wich­tig­keit des per­sön­li­chen Kon­takts. Die­ser fin­det aller­dings oft erst bei Berufs­mes­sen kurz vor dem Abschluss statt. Das ist zu spät. MAN möch­te dehalb die FOS-Prak­ti­ka ver­stär­ken und plant einen Feri­en­work­shop für Grund­schul­kin­der in der Lehr­werk­statt, um die Kin­der schon sehr früh für Tech­nik zu begeistern.

Laut Frau Dr. Ute-Eiling-Hütig setzt die Poli­tik momen­tan jedoch auch fal­sche Signa­le durch die Aka­de­mi­sie­rung der Gesund­heits­be­ru­fe. Der Gesell­schaft muss bewusst gemacht wer­den, dass bei­des nötig ist, Hand­wer­ker, Tech­ni­ker und Aka­de­mi­ker. Die Kom­bi­na­ti­on von bei­den Aus­bil­dungs­gän­gen kann hier ein wert­vol­les Instru­ment sein.

Ein wei­te­res Argu­ment für das Dua­le Stu­di­um ist, dass man von Beginn an Geld ver­dient und so auch Stu­den­ten ein Stu­di­um ermög­licht wird, die aus ärme­ren Haus­hal­ten stam­men. Dr. Anz beton­te zudem, dass ein Dua­ler Stu­dent nicht wesent­lich mehr kos­tet als ein Aus­zu­bil­den­der, so dass es auch für mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men mög­lich ist, sol­che Stel­len anzu­bie­ten und so mehr Stel­len geschaf­fen wer­den könnten.

Aus die­ser Dis­kus­si­ons­run­de ergibt sich ein Arbeits­auf­trag an die Poli­tik, die Unter­neh­men, die Schu­len und die gan­ze Gesellschaft:

Aus­bil­dung und Stu­di­um müs­sen gleich­wer­tig akzep­tiert wer­den, die Schu­len müs­sen bes­ser infor­miert wer­den um ihren Schü­lern die­sen Aus­bil­dungs­weg emp­feh­len zu kön­nen und die Büro­kra­tie (z.B. beim Akkre­di­tie­rungs­ver­fah­ren) muss ver­ein­facht wer­den. Nötig ist auch ein gemein­sa­mes Wor­ding, ein­heit­lich Dua­les Stu­di­um statt Ver­bund­stu­di­um, Stu­di­um mit ver­tief­ter Pra­xis oder koope­ra­ti­ves Studium.

Im Nach­klang zu die­ser Dis­kus­si­on emp­fahl Herr Sibler eine gemein­sa­me Ver­an­stal­tung mit dem AKH.

Dan­ke an alle Teil­neh­mer für die­se Dis­kus­si­ons­run­de, die hof­fent­lich den Grund­stein für eine För­de­rung des Dua­len Stu­di­ums gelegt hat.

Elke Nie­der­mair

Übergabe der gastgeschenke: Michael Niedermair, Dr. Eiling-Hütig, Dr. Christoph, Stefanie Hoffmann, Bernd Sibler

Über­ga­be der Gast­ge­schen­ke: Micha­el Nie­der­mair, Dr. Eiling-Hütig, Dr. Chris­toph Anz, Ste­fa­nie Hoff­mann, Bernd Sibler

AKS Oberbayern — Einladung: Duales Studium – ein erfolgreiches Zukunftsmodell?

Sehr geehr­te Damen und Herren,
lie­be an der Bil­dungs­po­li­tik Interessierte,
wir laden Sie zusam­men mit den Fach­aus­schüs­sen Beruf­li­che Bil­dung und Gym­na­si­um und
den AKS Bezirks­ver­bän­den Mün­chen, Nürn­berg-Fürth-Schwa­bach und Ober­pfalz herz­lich ein zu einer Diskussionsrunde.

Dua­les Stu­di­um – ein erfolg­rei­ches Zukunftsmodell?

Dual steht für die Ver­bin­dung von zwei Lern­or­ten: die Hoch­schu­le ist für die aka­de­mi­sche Wis­sens­ver­mitt­lung ver­ant­wort­lich, der Betrieb, das Unter­neh­men oder die sozia­le Ein­rich­tung für die Pra­xis. Hier gibt es ein aus­bil­dungs­in­te­grie­ren­des „Ver­bund­stu­di­um“ oder ein „Stu­di­um mit ver­tief­ter Praxis“.

Wie wol­len dar­über reden, was die Vor­tei­le für den Betrieb und die Stu­die­ren­den sind, was ver­bes­sert wer­den soll­te (Betrieb, Schu­le, Hoch­schu­le und Poli­tik), wie man die­sen Weg bekann­ter macht in den Gym­na­si­en und vor allem bei den Eltern.

Im Gespräch mit

  • Dr. Chris­toph Anz  BMW Group: Bildungspolitik
  • Ste­fa­nie Hoff­mann  Aus­bil­de­rin Dua­les Stu­di­um bei MAN Truck & Bus München
  • Bernd Sibler  Land­rat, Kul­tus- und Wis­sen­schafts­mi­nis­ter a. D.
  • Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL Aus­schuss für Bil­dung und Kul­tus im Landtag

Mon­tag, 13. März 2023 um 18:30 Uhr

Ein­la­dung als PDF und Anmeldeinformationen

Kopf­bild: pix­a­bay geralt

Neujahrsempfang der CSU Gilching mit Digitalministerin Judith Gerlach

Bezirksrat Harald Schwab, Elke Nidermair, AKS, Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL, Digitalministerin Judith Gerlach, MdL, Michael Niedermair, AKS, Michael Kießling, MdB

Bezirks­rat Harald Schwab, Elke Nider­mair, AKS, Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL, Digi­tal­mi­nis­te­rin Judith Ger­lach, MdL, Micha­el Nie­der­mair, AKS, Micha­el Kieß­ling, MdB

Die Tanz­gar­de der Faschings­ge­sell­schaft Per­chal­la sorg­te zu Beginn der Ver­an­stal­tung für sehr gute Stimmung.

Als Ehren­gast war unse­re Digi­tal­mi­nis­te­rin Judith Ger­lach, MdL vor Ort. Eine tol­le mit­rei­ßen­de Rede, die sehr vie­le “mit­ge­nom­men” hat.

Oberbayern: A13 für alle — Erfolgreiche Veranstaltung des BV Oberbayern

A13 für alle – wie sehr die­ses The­ma pola­ri­siert zeig­te sich an der Teilnehmerzahl.

Ca. 70 Inter­es­sier­te, teil­wei­se vor Ort, teil­wei­se online zuge­schal­tet, woll­ten am 31. Janu­ar mit Wolf­gang Fack­ler, MdL und Vor­sit­zen­der des Aus­schus­ses für Fra­gen des öffent­li­chen Diens­tes und der Lan­des­vor­sit­zen­den des AKS Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL dis­ku­tie­ren.

Zunächst mach­te Hr. Fack­ler deut­lich, dass seit der letz­ten Sys­tem­re­form eini­ge wei­te­re Her­aus­for­de­run­gen, wie Inte­gra­ti­on, Wer­te- und Demo­kra­tie­ver­ständ­nis die Schu­len beschäf­ti­gen. Zwar sei­en in den letz­ten Jah­ren 20000 Stel­len geschaf­fen wor­den, trotz­dem hät­te man frü­her auf den Demo­gra­fi­schen Wan­del reagie­ren müs­sen. Dann erläu­ter­te er den Stu­fen­plan, mit dem die Lan­des­re­gie­rung bis zur Mit­te die­ses Jahr­zehnts das Ziel A13 als Ein­stieg für alle Leh­rer, wie von Minis­ter­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder ange­kün­digt, umset­zen möch­te. Pro­ble­me dabei sind jedoch der Grund­satz, dass die Aus­bil­dung die Besol­dung bedin­gen muss und das Abstands­ge­bot der Besol­dungs­stu­fen gewahrt blei­ben muss.

Schnell wur­de in der anschlie­ßen­den Dis­kus­si­on deut­lich, dass es Beden­ken gegen das Vor­ge­hen gibt, da dadurch etwa das Lehr­amt Gym­na­si­um und Beruf­li­che Schu­len abge­wer­tet wird.
Eine Anre­gung, dem Leh­rer­man­gel zu begeg­nen war, es bes­ser zu ermög­li­chen, dass sich Fach­leh­rer zu Mit­tel­schul­leh­rern weiterqualifizieren.

Beden­ken gegen A13 für alle gab es auch mit dem Ein­wand, dass vie­le jun­ge Leu­te ihren Beruf nicht nach dem Ein­stiegs­ge­halt son­dern nach der Work-Life-Balan­ce wäh­len. Durch die vie­len zusätz­li­chen Ver­wal­tungs­auf­ga­ben und ande­re Anfor­de­run­gen an die Lehr­kräf­te, etwa bei der IT in den Schu­len, schnei­det hier der Leh­rer­be­ruf nicht sehr gut ab. Das Ziel muss sein, die Zufrie­den­heit der Lehr­kräf­te und die Attrak­ti­vi­tät des Berufs zu stei­gern. Ver­gleicht man den Leh­rer z. B. mit der Poli­zei gibt es im Schul­be­reich zu wenig Aufstiegsmöglichkeiten.

Einig waren sich aber alle Teil­neh­mer, dass Bay­ern an sei­nem dif­fe­ren­zier­ten Schul­sys­tem fest­hal­ten muss, um unse­re Qua­li­tät zu halten.

Quint­essenz der Veranstaltung:
Man muss die Ver­wal­tung ent­schla­cken, statt der Regel­be­ur­tei­lung eine Anlass­be­ur­tei­lung ein­füh­ren und ins­ge­samt mehr nach außen aus­strah­len, dass Leh­rer ein tol­ler Beruf ist. Der Beruf muss wie­der attrak­tiv wer­den und dafür müs­sen die geeig­ne­ten Umfel­der geschaf­fen wer­den. Zudem muss über­prüft wer­den, ob ange­sichts der gewach­se­nen und ver­än­der­ten Anfor­de­run­gen an die Schu­len, ins­be­son­de­re in Grund- und Mit­tel­schu­le die Besol­dung noch ange­mes­sen ist.

Schluss­satz von Herrn Fack­ler: „Schu­le ist eine Bau­stel­le, aber es herrscht kein Baustopp.“

Dan­ke an alle, die mit­dis­ku­tiert haben und den bei­den Abge­ord­ne­ten die ent­spre­chen­den Haus­auf­ga­ben in ihre Aus­schüs­se im Land­tag mit­ge­ge­ben haben.

Elke Nie­der­mair

Bezirk Oberbayern — Vorstandssitzung

oben: Ministerin Michaela Kaniber, MdL, Bezirksvorsitzende Ilse Aigner, Mdl, ...links: Daniela Ludwig, MdB unten: AKS Landesvorsitzende Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL, Michael Niedermair AKS Oberbayern

oben: Minis­te­rin Michae­la Kani­ber, MdL, dane­ben Bezirks­vor­sit­zen­de Ilse Aigner, Mdl links: Danie­la Lud­wig, MdB unten: AKS Lan­des­vor­sit­zen­de Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL, Micha­el Nie­der­mair AKS Oberbayern

Am 28.01.2023 durf­te ich in der Funk­ti­on des stell­ver­tre­ten­den AKS-Bezirks­vor­sit­zen­den den AKS bei der Bezirks­vor­stands­sit­zung in Ober­bay­ern vertreten.

BV-Oberbayern: A13 für alle Lehrer — Besoldungsreform

Das The­ma der A13 Besol­dung für alle Lehr­kräf­te, egal wel­che Aus­bil­dungs­dau­er und Schul­art kreist seit lan­gem bei den Lehr­kräf­ten und in der Presse.
Minis­ter­prä­si­dent Dr. Mar­kus Söder, MdL hat auf der Klau­sur­ta­gung in Klos­ter Banz im Sep­tem­ber 2022 ver­kün­det: „Ab der nächs­ten Legis­la­tur­pe­ri­ode sol­le schritt­wei­se die Stu­fe A13 für alle ein­ge­führt wer­den, begin­nend mit der Mit­tel­schu­le

Im Gespräch mit

  • Wolf­gang Fack­ler, MdL
    Vor­sit­zen­der des Aus­schus­ses für Fra­gen des öffent­li­chen Dienstes
  • Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL
    Aus­schuss für Bil­dung und Kul­tus im Landtag

Diens­tag, 31. Janu­ar 2023 um 19:00 Uhr
Vor Ort in der Lan­des­lei­tung (Mies-van-der-Rohe-Str. 1, 80807 Mün­chen) und Online per Video-Konferenz.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Ein­la­dung als PDF

Lehramts­ausbildung in Bayern – Voraussetzungen, Dauer, ...

Lehramts­ausbildung in Bay­ern – Vor­aus­set­zun­gen, Dauer, …

Kopf­bild: pixy­bay — Image4you

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